Zum Thema Corona waren Sie am 14. April bei „Markus Lanz“ per Videokonferenz zugeschaltet. Persönlich und inhaltlich haben Sie überzeugt. Sie kamen wie gewohnt klar, souverän und sympathisch rüber. Doch Ihre Kamerapräsenz war mehr als optimierungsfähig.
Für eine gute Kamerapräsenz: Videokonferenzen auch optisch professionell und ansprechend gestalten
Denn rein optisch boten Sie uns leider ein Bild des Jammers: Die Kamera guckte aus einer leichten Untersicht zu Ihnen hoch, Ihr Kinn war beinahe angeschnitten, über Ihrem Kopf war zu viel Luft, Ihr Kopf war vorgestreckt und viel zu nah an der Kamera. Ihre Augen und Ihre Stirn waren verschattet, über Ihrem Kopf befand sich ein fetter Hintergrundschatten, und die Kabel Ihrer Kopfhörer haben auch nicht gerade zur Verschönerung des Bildes beigetragen. Wie schade!
(Quelle: Sendung Lanz 14.4.2020, Screenshot)
Natürlich passieren solche Fehler nicht nur Ihnen. Viele Menschen, die derzeit häufig per Videokonferenz kommunizieren, wissen nicht, mit welchen einfachen Mitteln sie die richtigen Rahmenbedingungen für eine professionelle Kamerapräsenz schaffen.
Die richtige Einstellung macht’s – Empfehlungen für Videokonferenzen
Als Medientrainerin und Spezialistin für Videoberatung und Videokonferenzen gebe ich Ihnen gern ein paar Tipps für die Zukunft:
Für eine gute, ansprechende Kamerapräsenz wählen Sie eine klassische, halbnahe Kameraeinstellung. Gehen Sie nicht zu nah an die Kamera ran und achten Sie bitte darauf, dass über Ihrem Kopf genug, aber nicht zu viel Platz ist. Zwei Finger breit sollten reichen. Hilfreich ist es, wenn Sie statt der ins Laptop integrierten Webcam eine externe Kamera nutzen. Die externen Kameras bieten unter anderem den Vorteil, dass man sehr leicht verschiedene Bildausschnittsgrößen festlegen kann. Die Kamera sollte sich auf Augenhöhe befinden. So wie in diesem Bild:
(Quelle: Handelsblatt 23.8.2029, Screenshot)
Damit der Ton in Videokonferenzen einen guten Klang hat und sauber ist, empfehle ich Ihnen ein externes USB-Richtmikrofon, sowie kabellose In-Ear-Kopfhörer, oder ein Headset, das den Ton via Bluetooth überträgt.
Auf das richtige Licht kommt es an
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Licht, denn Ihr Gesicht sollte gleichmäßig ausgeleuchtet und gut erkennbar sein: Je nach Raumgröße können Sie mit einem Halogenfluter Licht über die Decke reflektieren, dann fällt ein weiches, diffuses Licht von oben herunter, das sehr natürlich wirkt. Oder Sie richten zwei Lampen so ein, dass sie Ihr Gesicht von schräg links bzw. schräg rechts vorne anleuchten. Wichtig ist auch hier wieder, dass das Licht von oben herunterfällt, sonst entstehen Monsterschatten auf dem Hintergrund. Außerdem darf das Licht Sie nicht blenden. Je nachdem, wie hell oder schwach die Lampen sind, müssen Sie weiter weg oder näher ran gehen.
(Quelle: slashcam.de, Screenshot)
Der Blickkontakt mit der Kamera schafft eine persönliche Beziehung zum Gegenüber
Toll fand ich übrigens, wie Sie den Blick in die Kamera gehalten haben – obwohl es doch so verführerisch ist, den Bildschirm zu betrachten, um das Geschehen im Studio mitzubekommen. Als Zuschauer*in fühlte ich mich von Ihnen jederzeit angeguckt. Daran merkt man, dass Sie ein Medienprofi sind.
15. April 2020