Das „Journalistin“-Sonderheft (11, 2014) stellt in diesem Jahr 77 Gründerinnen vor, die trotz Medienkrise ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen – im klassischen Journalismus oder völlig abseits mit anderen Geschäftsideen. „Kreativität, Einsatzwille und Fleiß – mit diesen Prinzipien werden Journalistinnen zu guten Gründerinnen“, fasst „medium magazin“-Autorin Katy Walther zusammen: „Die Geschichte unserer ’77‘ hat mit Krise zu tun, ist aber vor allem eins: eine Mutmachgeschichte. Sie erzählt davon, dass es sich immer lohnt, den eigenen Ideen zu vertrauen, etwas zu wagen und mit Herzblut, Fleiß, Überzeugungskraft und etwas Glück letztlich zum Erfolg zu kommen.“
Ich freue mich sehr, dabei zu sein, spreche im Interview über die Gründung von EMMERICH mediencoaching, meine Erfolge, Hürden und Leitsätze und natürlich meine Medientrainings und Videoschulungen.
7 FRAGEN ZU IHREM UNTERNEHMENSVERSTÄNDNIS, Medientrainerin UTE EMMERICH:
medium-magazin: Was gehört zu Ihrem Leistungsspektrum?
EMMERICH mediencoaching ist spezialisiert auf Medientrainings, in meinen Seminaren und Workshops trainieren Manager und Führungskräfte den souveränen und überzeugenden Auftritt in Medien und Öffentlichkeit.
Zu meinem Portfolio gehören Interviewtrainings (für TV, Hörfunk und Printmedien), Krisenkommunikations-Seminare, PR-Seminare sowie Trainings zur optimalen Persönlichkeitspräsentation in Business und Öffentlichkeit.
Speziell für Unternehmen, die ihre Kunden per Video beraten, habe ich als erste deutsche Anbieterin von Medientrainings ein eigenes Schulungskonzept für Videokassen, Videoberater sowie Präsentatoren von Videotutorials und Webinaren entwickelt.
Zu meinen Kunden gehören u.a. Banken, Chemie- und Pharmaunternehmen, Kliniken und Ärzte, Hochschulen und Wissenschaftler, PR-Agenturen und PR-Fachleute, Standesrechtliche Organisationen, Verbände, Ämter, Behörden, Stadtverwaltungen, Ministerien. Außerdem arbeite ich mit nationalen und internationalen Fortbildungseinrichtungen und Medienakademien zusammen.
medium-magazin: Was unterscheidet Ihr Angebot ggf. von anderen? Was macht ihr Unternehmen unverwechselbar?
Zum einen meine durch meinen journalistischen Background geprägte Arbeitsweise: viele Kunden wollen in Medientrainings vor allem lernen, wie man kritischen Journalistenfragen geschickt ausweicht. Selbstverständlich vermittele ich hierzu die entsprechenden Techniken, aber Kern meiner Trainings ist es, meine Kunden vom Nutzen einer offenen und ehrlichen Informationsvermittlung zu überzeugen, Vorurteile gegenüber kritischen Journalisten abzubauen und Verständnis für die Arbeitsweise aktuell arbeitender Redaktionen zu schaffen. Zum anderen zeichnet mich die gründliche, tiefgehende inhaltliche Vorbereitung meiner Trainingsinterviews aus, die häufig mit tagelangen Recherchen verbunden ist, sowie mein kritisch-investigativer Fragestil.
medium-magazin: Wie lautet Ihr Unternehmensleitsatz, Ihre Unternehmensphilosophie oder Ihr Motto?
Keine Angst vor der „Macht“ der Medien: Wer die Regeln der Medien kennt, wird zum begehrten Ansprechpartner von Journalisten und hat die Chance, die öffentliche Meinung für seine Positionen zu gewinnen.
medium-magazin: Was war Ihre Motivation für die Unternehmensgründung?
Bereits während meiner Zeit als TV-Journalistin habe ich Medientrainings gegeben – ursprünglich sollte das mein zweites Standbein sein. Die Seminare haben toll funktioniert und sehr viel Spaß gemacht, so dass ich eine Firma gegründet habe, die auf diesen Bereich spezialisiert ist. Keinesfalls wollte ich dabei von Weiterbildungseinrichtungen und Akademien abhängig sein. Als Unternehmerin habe ich die Freiheit, selbst zu entscheiden, was ich anbiete und wie ich mich auf dem Markt positioniere.
medium-magazin: Was war dabei die größte Hürde bzw. was sollten Neu-Gründerinnen vermeiden?
Die größte Hürde: Selbstzweifel und Existenzangst. Mein persönlicher Vermeidungstipp: Nicht darauf warten, dass Sie entdeckt werden, sondern selbst nach vorne preschen und zeigen, was Sie können!
medium-magazin: Was war bisher Ihr größter Erfolg?
Zu meinen wichtigsten Erfolgserlebnissen gehört es immer wieder, wenn Kunden, die „von Journalisten die Nase voll“ hatten, nach einem Training bei mir wieder richtig Lust haben, aktiv Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und Interviews zu geben. Und wenn zufriedene Kunden mich weiter empfehlen und mir Folgeaufträge erteilen.
medium-magazin: Wer hat Sie gefördert? Gab es Vorbilder?
Klassische Vorbilder hatte ich nicht, aber mich haben immer kritische JournalistInnen fasziniert, die wirklich nachfragen und sich nicht mit Plattitüden oder Parteiprogrammen abspeisen lassen, und von denen ich viel gelernt habe: z.B. Gisela Marx, Lea Rosh, Alice Schwarzer und Roger Willemsen – mit dem ich einige Jahre zusammen gearbeitet habe, und dessen Art, sich in die Situation von Interviewpartnern hineinzuversetzen und den Kern ihrer Geschichten zu treffen, unvergleichlich ist. Davon profitieren meine Interviewtrainings bis heute.
Förderer: Für mich steht Frauenförderung ganz oben und ich habe immer wieder Kolleginnen weiter empfohlen. Aber leider musste ich feststellen, dass gerade Frauennetzwerke oft nur einseitig funktionieren. Frauen hoffen auf Solidarität und lassen sich gerne helfen, ziehen aber viel zu selten andere nach. Ein generelles Problem, das in vielen Branchen feststellbar ist. Männer machen das besser und ich möchte allen Frauen dringend raten, effizientere Seilschaften zu bilden!
(08.11.2014)